MIT fordert Weiterbetrieb von Kernkraftwerken

Datum des Artikels 21.07.2022
Pressemeldung

Angesichts der unsicheren Gasversorgungslage fordert die Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) eine sofortige Entscheidung der Bundesregierung für eine Laufzeitverlängerung. MIT-Chefin Gitta Connemann: „Aktuell fließt wieder etwas Gas aus Russland. Aber es hängt ein Damoklesschwert über Nordstream 1. Denn der Hahn der Gaspipeline kann jederzeit abgedreht werden. Die Unsicherheit zeigt, wie abhängig wir von Russland sind. Deshalb muss die Regierung die Laufzeitverlängerung der verbliebenen deutschen Kernkraftwerke jetzt endlich vorbereiten“, fordert Connemann.

„Aktuell werden ein Drittel des russischen Erdgases verstromt. Kernkraftwerke können einen Teil dieser Gasverstromung ersetzen. Atomstrom ist die bedeutendste Sofortmaßnahme zur Reduzierung von russischen Gasimporten – und dabei klimafreundlich. Ein Verzicht auf dieses Potential ist nicht nur töricht, sondern verantwortungslos“, so Connemann. Sie fordert Bundesenergieminister Habeck auf, angesichts der Energiekrise grüne Tabus und Ideologien zu überwinden. „In dieser Zeitenwende dürfen alte Überzeugungen der Anti-AKW-Partei keine Grundlage mehr für bundespolitisches Handeln sein. Die Verlängerung der deutschen Kernkraftwerke ist technisch und personell möglich. Jetzt muss endlich auch die gesetzliche Weichenstellung erfolgen.“

Auch die Energiewende brauche den Strom. Denn mehr Kraftwärmepumpen, mehr Elektromobilität würde den Bedarf an Strom deutlich steigen. Die sechs noch funktionsfähigen Kernkraftwerke, die noch eine Betriebsgenehmigung haben und von denen drei noch am Netz sind, könnten zusammen 66 Terawattstunden CO2-freien Strom produzieren und damit gleich mehrere Gas- und Kohlekraftwerke ersetzen. Die sechs Kernkraftwerke haben im vergangenen Jahr genauso viel Strom produziert wie alle Photovoltaikanlagen zusammen. „Jede Entlastung in der Stromerzeugung hilft. Jede Kilowattstunde zählt“, betont die MIT-Bundesvorsitzende.

Kernkraftwerke funktionierten – im Gegensatz zu Wind- und Sonnenkraft – auch unabhängig von Hitze- und Kältewellen. Die deutschen Kernkraftwerke seien außerdem sicherer als beispielsweise die französischen. Dort werden aktuell unter anderem Korrosionsschäden an älteren Meilern beobachtet. Connemann: „Atomstrom aus Frankreich zu importieren, anstatt diesen in deutschen sicheren Kraftwerken selber zu produzieren, ist absurd.“

Gitta Connemann, die auch CDU-Bundestagsabgeordnete ist: „Die Versorgungssicherheit ist nicht nur gefährdet, sie ist für die kommenden Wintermonate schlichtweg nicht gesichert. Die Ampel-Regierung muss jetzt handeln und darf nicht weiter die Augen verschließen.“