Die Möglichkeiten unsere persönliche Welt zu manipulieren sind unbegrenzt. Das System des Autos kann ganz leicht gehackt werden, mit der Konsequenz, dass es stehen bleibt und man sich mit Lösegeld „freikaufen“ muss. Das leicht manipulierbare automatische Garagentor wird geöffnet und damit möglicherweise ein ungehinderter Zugang ins Wohnhaus ermöglicht. Systemausfälle können provoziert werden beim Strom, beim Wasser, bei Kühlgeräten – in privaten, öffentlichen und gewerblichen Bereichen. Die gesetzliche Vorschrift intelligenter Mess-Systeme bei Neubauten, die Smart Meter, führen nicht zur Senkung des Energieverbrauchs wie behauptet, sondern ermöglichen den Energiekonzernen Rückschlüsse auf das Nutzerverhalten.
Mit Daten aus nur drei Quellen bietet jeder von uns ein komplettes digitales Abbild. Wir ermöglichen dadurch Fremden Einblick in unser Leben, sind analysierbar und gefährden im Übrigen auf diesem Weg möglicherweise auch unsere Firmen und Betriebe. Auf dem entsprechenden und freien Online-Markt gibt es für jeden Hacker eine Art „Gelbe Seiten“ mit Adressen von – hackbaren -Firmen, die oft mehr oder weniger große Sicherheitslücken haben. Die Live-Demonstration des Produktionsprozesses einer Firma durch Flaig verblüffte jeden der Anwesenden. Flaig machte klar, dass es jederzeit möglich ist, durch die Sicherheitslücke dieser Firma - live sichtbar und nachvollziehbar für jeden Anwesenden - die Produktion still zu legen oder Abläufe umzuprogrammieren. Digitale Systeme, auch geschützte, sind unsicher. Menschen, die den Schutz entwickeln, können Fehler machen. Flaig versucht aufzurütteln: „Schützen Sie sich vor dem Missbrauch Ihrer Daten. Gehen Sie sparsam mit Ihren Daten um. Seien Sie Pessimist, dann sind sie weniger angreifbar. Im Laufe der nächsten zehn Jahren wird das Leben noch digitaler werden - aber es wird hier irgendwann ein Rückschwung einsetzen. Das Nachdenken darüber fängt gerade an.“
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