Flexi-Rente kommt: Zukunftsweisende Antwort auf demografischen Wandel

Datum des Artikels 19.05.2014

Die Fraktionsspitzen der Großen Koalition haben sich verständigt, die Flexi-Rente in das Rentenpaket aufzunehmen. Die Flexi-Rente erleichtert Arbeitgebern und Arbeitnehmern eine befristete Weiterbeschäftigung. Dazu kommentiert Carsten Linnemann, Bundesvorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU (MIT):

„Wir freuen uns, dass die Große Koalition unseren Vorschlag der Flexi-Rente in das Rentenpaket aufgenommen hat. Damit geben wir ein ganz entscheidendes Signal für den demografischen Wandel und gegen den Fachkräftemangel. Durch die Flexi-Rente erhalten ältere Facharbeiter die Chance, freiwillig länger zu arbeiten. Davon profitieren diese Arbeitnehmer, weil sie gerne arbeiten und etwas dazu verdienen. Davon profitieren die Arbeitgeber, weil sie Know-How im Betrieb halten und über die nötigen Fachkräfte verfügen, um Umsätze zu halten und zu steigern. Und es profitiert unsere Gesellschaft, weil das zusätzliche Steuereinnahmen bringt und Arbeitsplätze schafft.

Ein starres Renteneintrittsalter entspricht nicht mehr unserer diversifizierten Gesellschaft, die immer älter wird und dabei immer fitter bleibt. Deshalb wurde die Flexi-Rente von der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU auf die Agenda gesetzt. Bisher wurde eine Beschäftigung von Fachkräften über das Renteneintrittsalter hinaus durch arbeitsrechtliche Regelungen erschwert. Diese Steine werden nun aus dem Weg geräumt. Künftig ist es möglich, dass ein Arbeitnehmer im Einvernehmen mit dem Arbeitgeber über das Renteneintrittsalter hinaus befristet weiterarbeitet.

Die Flexi-Rente ist ein Paradigmenwechsel in der Rentendebatte: Sie bildet einen wichtigen Gegenpol zur Rente mit 63, die dringend benötigte Facharbeiter vorzeitig in den Ruhestand schickt. Durch die Flexi-Rente ergänzen wir das Rentenpaket um das entscheidende Signal, dass derjenige, der gern länger arbeiten möchte, dies künftig auch darf. Somit steht dem früheren Renteneintritt durch die Rente mit 63 die Perspektive der freiwilligen Weiterbeschäftigung im Rentenalter gegenüber. Laut Prognosen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) werden kurzfristig rund 100.000 Menschen, mittelfristig sogar bis zu 400.000 Arbeitnehmern von der Flexi-Rente profitieren.

Mit der Abschaffung des Befristungsverbots ist die entscheidende arbeitsrechtliche Hürde für die Weiterbeschäftigung im Rentenalter gefallen. In einem zweiten Schritt müssen nun die sozialrechtlichen Regelungen in den Fokus rücken. Hier gilt es, die Beiträge zur Renten- und Arbeitslosenversicherung zu streichen, da diese keine Auswirkungen auf das Rentenkonto haben und ein Rentner nicht arbeitslos werden kann. Es muss gelten: keine Leistung, ohne Gegenleistung!

Wir werden die Debatte um den flexiblen Renteneintritt weiter führen. Wir müssen weg von einem starren Rentenalter. Die Einführung der Flexi-Rente ist ein erster wichtiger Schritt."