Demografischer Wandel -wir werden weniger, bunter, älter, vereinzelter!

Datum des Artikels 04.05.2017

Am 4. Mai lud die MIT Bodensee nach Meersburg in den Saal des Winzervereins zum Thema Demografischer Wandel ein. Manfred Pfaus hielt den Leitvortrag, MdB Lothar Riebsamen berichtete über die Demografiestrategie des Bundes. Beide Referenten standen dem Publikum danach für Fragen zur Verfügung.

Der Saal des Winzervereins war gut besetzt, als der Kreisvorsitzende der MIT Bodensee, Herr Dr. Kräwinkel, den Veranstaltungsabend eröffnete. Nach einem kurzen Spot zur Erläuterung des Begriffs „Demografie“ (1) und einem Auszug aus der Rede von Bundeskanzlerin Frau Dr. Merkel zum Demografiegipfel der Bundesregierung vom 16.3.2017 (2) begann Herr Manfred Pfaus den Leitvortrag des Abends. Mit relevanten Statistiken erläuterte Pfaus, ehemaliger Hauptgeschäftsführer der Ingenieurkammer BW, davor parlamentarischer Berater von Lothar Späth und Landtagsabgeordneter, die demografische Entwicklung in Deutschland, Baden-Württemberg und im Bodenseekreis. Trends in der Geburtenrate, mehr Bürger mit Migrationshintergrund, höherer Wohlstand, wachsender Hang zu Single-Haushalten und zunehmende Mobilität wurden u.a. angesprochen und damit auf die Ursachen und Auswirkungen der aktuellen Entwicklung hingewiesen. Fachleute qualifizieren, früherer Erwerbseintritt, mehr Förderung der dualen Ausbildung, späterer Eintritt ins Rentenalter, mehr Existenzgründungen, höherer Frauenanteil an der Arbeit, Erwachsenenbildung, neue Produkte und Dienstleistungen waren exemplarische Stichworte und Anregungen, die in der Forderung gipfelten, „Demografiestrategie auf allen Ebenen“, in Städten und Gemeinden, in Kreisen, Regionen, im Land und im Bund zu entwickeln. Im Anschluss gab MdB Lothar Riebsamen einen Überblick über die vielfältigen und durchaus beeindruckenden Anstrengungen der Bundesregierung, die Ausfluss der Demografiestrategie des Bundes (3) sind. Beide Referate führten danach zu vielen Fragen an die Referenten und einem ausgiebigen Meinungsaustausch. „Gibt es Schwerpunkte um den Demografiewandel abzumildern“, „wie betrifft dies unsere Renten“, „wie erhält man die Zahl der Fachkräfte“, „warum wird ehrenamtliche Tätigkeit mit so viel Bürokratie überzogen“, „wie können in ländlichen Zonen die Fachkräfte gehalten werden“ waren Beispiele aus der Fragenflut. Zum Ausdruck kam auch die übereinstimmende Meinung der Anwesenden, dass ein Wertewandel stattgefunden hat hin zur Selbstbezogenheit und weg von der Verantwortung für die Gemeinschaft mit negativen Auswirkungen auf die Gesellschaft. MIT-Kreisvorsitzender Dr. Kräwinkel dankte den beiden Referenten und bezeichnete die Veranstaltung als gelungen und sehr informativ auf hohem Niveau. Das starke Interesse des Publikums sei für die MIT Bodensee Anregung, Teilgebiete des demografischen Wandels in weiteren Veranstaltungen zu behandeln.