Gesundheit ist Standortfaktor

Datum des Artikels 04.05.2018
Basis aktuell

Im Rahmen eines vor Ort Besuches mit Chefarztgespräch in der Salz-tal-Klinik, informierte sich die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung Langenselbold (MIT) zusammen mit dem Kreisvorsitzenden Volker Rode über aktuelle Herausforderungen, Trends und Entwicklungen im Bereich der Therapie.

In Langenselbold haben Gesundheitsthemen bei den Unions-Politikern seit je her einen hohen Stellenwert. Dies zeigt sich zum einen in der bereits erfolgten Erweiterung der örtlichen Ärztelandschaft durch den Bau des Innovationszentrums aber auch durch die politischen Vorstöße zur Einrichtung eines medizinischen Notfall-Einsatz-Zentrum (NEZ) und des aktuell angestrebten Gesundheitszentrums. Zur frühzeitigen Planung und zur Vorbereitung zukünftiger Projekte in der Gründaustadt aber auch um sich über politische Möglichkeiten zur Verbesserung der allgemeinen Gesundheitsversorgung zu informieren, nutze die MIT Langenselbold die Möglichkeit zum Informationsaustausch mit den Gesundheitsexperten. Zum Gespräch wurden die Politiker vom Geschäftsführer der Salztal-Klink Bernd Otto, seiner Assistentin Felicitas Erbert und dem Chefarzt Dr. Jürgen Grasmück empfangen. Die Salztal-Klinik in Bad Soden-Salmünster ist Fachklinik für Orthopädie und rheumatologische Rehabilitation sowie Olympiastütz-punkt des Landessportbund Hessen. Der Klinik-Komplex bietet Platz für 165 Patienten zur stationären Behandlung sowie weitere Kapazitäten im Bereich der ambulanten Therapie für Kinder und Erwachsene. „Der Trend geht zunehmend zu ambulanten Behandlungen, aus diesem Grund erweitern wir diesen Bereich in den nächsten Jahren um ein neues ambulantes Therapiezentrum“ berichtet Bernd Otto. Eine weitere Entwicklung ist der Trend zur Gesundheitsvorsorge. „Viele unserer Gäste investieren mittlerweile frühzeitig in ihre eigene Gesundheit um bereits präventiv späteren größeren Operationen vorzubeugen. Bei vielen Krankenkassen wird diese eigentlich positive Entwicklung jedoch noch nicht ausreichend berücksichtigt. Regelmäßig gilt hier erst teure OP dann erst Reha-Behandlung. Das ist nicht immer die richtige Reihenfolge. Der politische Wille Rhea vor pflege findet in der Realität so gut wie gar nicht statt, da die Kostenträger entsprechende Anträge generell ablehnen“ so Otto weiter. Die Mitglieder der MIT Langenselbold vertreten die Meinung, dass Gesundheitsthemen und vor allem die Sicherstellung der ärztlichen Versorgung in den Städten und Gemeinden ein zukünftig zentraler Standortfaktor der Kommunen sein wird. „Die Städte müssen erkennen, dass Sie Geld in ihre ärztliche Versorgung vor Ort investieren müssen um attraktiv für die Bevölkerung zu bleiben. Dabei stehen die Kommunen auch untereinander im Wettkampf um Fachkräfte und Lizenzen der kassenärztlichen Vereinigung“ erklärt MIT Geschäftsführerin Steffi Gerk am Rande des Besuchs. Das es sehr wichtig aber auch schwierig ist sich ein gutes Klinik-Team aus Fachkräften zusammenzustellen bestätigt Chefarzt Dr. Jürgen Grasmück. „Unser Anspruch ist es, dass der Patient nach drei Wochen Rehabilitation auf den eigenen Füßen und ohne Gehhilfe nach Hause entlassen werden kann. Wir setzen deshalb auf eine individuelle Betreuung mit Gruppen- und Einzeltherapien. Leider geht uns oft durch eine zu frühe Entlassung der Patienten aus dem Krankenhaus wertvolle Therapiezeit verloren. Patienten mit noch blutenden Wunden sind keine Seltenheit und erfordern eine entsprechende Nachversorgung durch unsere Klinik“. Die MIT Langenselbold wird sich auch in den kommenden Monaten bei Themen aus dem Bereich Gesundheit und Pflege mit konkreten Vorschlägen einbringen. Erste Maßnahmen zur Verbesserung der ärztlichen Versorgung haben die Vorstandsmitglieder nach dem Besuch der Salztal-Klinik bereit beschlossen. „Die MIT Langenselbold hat für das Landtagswahlprogramm der CDU Hessen einen Vorschlag zur Verbesserung der Gesundheitssituation in hessischen Krankenhäusern eingebracht. Zum Schutz vor Erkrankungen durch resistente MRSA-Keime (sogenannte Krankenhauskeime) soll eine landesweite Testphase zur Früherkennung von MRSA-Keimen in hessischen Krankenhäusern durchgeführt werden. An den Folgen einer Erkrankung an MRSA-Keimen sterben in Deutschland jährlich zwischen 20.000 und 30.000 Personen nach einem Krankenhausaufenthalt. Ein sogenanntes „MRSA-Screening“ zu Beginn eines Krankenhausaufenthaltes ist in vielen unserer europäischen Nachbarländer heute bereits ein erfolgreiches Standardverfahren mit empirisch nachweisbaren Erfolgen. Die Kosten belaufen sich auf lediglich 5€ pro Patient und stationären Krankenhausaufenthalt“ so MIT-Chef Patrick Heck. Als MIT Bundesvorstandsmitglied hat Volker Rode bereits angekündigt, die gewonnenen Erkenntnisse und Ideen mit dem neuen Bundesgesundheitsminister und MIT-Kollegen Jens Spahn in den kommenden Wochen in Berlin zu besprechen.