Krise trifft fast alle MIT-Mitglieder - Hilfsmaßnahmen werden positiv gewertet

Datum des Artikels 02.04.2020
Bund aktuell

Die große Mehrheit der MIT-Mitglieder ist von der Corona-Krise wirtschaftlich getroffen und hat bereits staatliche Hilfen beantragt. Bei einer Mitgliederbefragung gaben 42 Prozent der Unternehmer an, dass sie durch die Corona-Krise massiv geschädigt sind. 39 Prozent sehen sich in ihrer Tätigkeit zumindest eingeschränkt. 18 Prozent sind von der Krise nicht wesentlich betroffen und vier Prozent profitieren sogar. 63 Prozent der Unternehmen haben Hilfen beantragt, vor allem Kurzarbeitergeld, Steuerstundung und Soforthilfen für kleine Unternehmen. Ein größerer Teil hat auch Stundung von Sozialversicherungsbeiträgen und KfW-Hilfskredite beantragt. Die Grundsicherung für Selbstständige und der Wirtschaftsstabilisierungsfonds wurden nur von wenigen in Anspruch genommen.

Von den Unternehmen, die keine Hilfen in Anspruch nehmen wollen, gaben 86 Prozent an, die Krise allein bewältigen zu können bzw. nicht auf Hilfen angewiesen zu sein. 14 Prozent haben sich der Krise angepasst und ihr Geschäftsmodell umgestellt.

Eine knappe Mehrheit ist mit den von der Großen Koalition beschlossenen Hilfsmaßnahmen zufrieden: 53 Prozent halten sie im Großen und Ganzen für ausreichend, 42 Prozent für zu wenig. 5 Prozent sehen die Hilfen als übertrieben an. Für ihr eigenes Unternehmen halten 16 Prozent der Befragten die Hilfsmaßnahmen für passend und ausreichend, weitere 33 Prozent finden die Maßnahmen zwar passend, aber nicht ausreichend. 29 Prozent halten die Maßnahmen nicht für passend.

Daneben waren die Mitglieder aufgerufen, konkrete Vorschläge zu unterbreiten, wie die wirtschaftliche Tätigkeit wieder verstärkt bzw. im Einzelhandel überhaupt wieder aufgenommen werden kann. Die Vorschläge werden von der MIT-Bundesgeschäftsstelle ausgewertet und gewichtet und landen – mit anderen Vorschlägen – in einem Konzeptpapier.

Die MIT hat die Umfrage zwischen dem 27. März und dem 1. April per Online-Fragebogen durchgeführt. Angeschrieben wurden 17.000 der rund 25.000 Mitglieder. Geantwortet haben 362 Personen – alle haben sich namentlich und mit Kontaktdaten identifiziert, sind also überprüfbar. In der Auswertung bleiben sie anonym. Es sind alle Branchen vertreten, am stärksten die Branchen Dienstleistung, Handwerk/Bau, Handel und Gastronomie. 51 Prozent der Unternehmen haben 1-10 Mitarbeiter, 34 Prozent haben 11-50 Mitarbeiter, 11 Prozent haben 51-250 Mitarbeiter und 4 Prozent über 250 Mitarbeiter. Nur eine Person war selbst mit SARS-CoV-2 infiziert, in 9 Prozent der Unternehmen mussten Mitarbeiter in Quarantäne. Das hat bei 71 Prozent der betroffenen Unternehmen teilweise gestört, bei 9 Prozent kam es zu massiven Störungen, in 20 Prozent der Fälle gab es durch die Quarantäne keine Einschränkungen.