MIT Artland: Wir brauchen auch zukünftig eine stabile, exzellente und wohnortnahe medizinische Betreuung

Datum des Artikels 06.08.2021
Basis aktuell

"Hausärztinnen und Hausärzte sind für die zentralen Ansprechpartner in Fragen rund um die eigene Gesundheit. Sie helfen in Akutfällen, koordinieren die Einbindung von Fachärzten und Kliniken und sind oftmals lebenslanger Wegbegleiter und Ratgeber", so Ludger Greten, Vorsitzender MIT Artland.

Damit dies auch in der Zukunft wohnortnah möglich ist, muss der Beruf des Hausarztes gerade in einer ländlichen Region wie dem Artland attraktiver ausgestaltet sein. Der zunehmende administrative Aufwand, der hohe Zeiteinsatz, die regelmäßigen Notdienste schrecke so manche junge Ärztin und Arzt ab. Dabei bietet der Beruf unverändert viele Chancen, eine tragfähige wirtschaftliche Basis und natürlich auch die Freude am Beruf selbst.

Neben notwendigen Reformanstrengungen des Gesetzgebers müssen wir auch vor Ort alles unternehmen, um den Wechsel auf die kommende Generation zu begleiten und damit dauerhaft die medizinische Versorgung im Artland sicherzustellen. „Die Staffelübergabe im Hause Götting ist dafür sicher ein gelungenes Beispiel!“, so Ludger Greten, Vorsitzender der MIT Artland.

Konkret heißt dies:
❇️ Steigerung der Attraktivität für junge Mediziner sich in ländlichen Regionen als Ärztin oder Arzte niederzulassen
❇️ Schaffung einer familienfreundlichen Infrastruktur sowie Angebote für Praxis- wie für Wohnflächen
❇️ enge Kooperation mit den hiesigen Kliniken wie z.B. dem starken Partner Christliches Krankenhaus Quakenbrück
❇️ Förderung von Austauschprogrammen von jungen Ärztinnen und Ärzten zwischen Krankenhaus und den niedergelassenen Ärzten
❇️ Reduzierung des bürokratischen Aufwandes insgesamt
❇️ Kooperationsmodelle unter den Praxen prüfen, um den administrativen Aufwand zu verringern

Hintergrundinformationen:
In Deutschland droht ein Nachwuchsmangel im hausärztlichen Bereich. Ein Drittel der aktuell tätigen Hausärztinnen und Hausärzte ist 60 Jahre und älter. Laut einer Studie der Robert-Bosch-Stiftung könnten im Jahr 2035 bundesweit knapp 11.000 Praxen unbesetzt sein; 2019/2020 gab es bereits 3.570 unbesetzte Arztsitze. Ohne ein aktives Handeln droht die hausärztliche Versorgung in Niedersachsen bis 2035 in Teilen, um bis zu 60% zurückzugehen.
Laut Prognose der ISES-Instituts Rückgang der Hausarztdichte im Landkreis Osnabrück bis 2035 um -47% und damit mit einer der höchsten Rückgänge in Niedersachsen.

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Positionspapier der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) Artland zur Kommunalwahl 2021 „Für Wirtschaft und Beschäftigung – Für ein starkes Artland!“ Siehe: Siehe: https://buff.ly/3zxLKDM

Die Hausärzte Dr. Stephanie und Dr. Jürgen Götting, Quakenbrück
Ludger Greten, Vorsitzender MIT Artland