MIT kritisiert Koalitionskompromiss zur Entgeltgleichheit

Datum des Artikels 07.10.2016

Die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU (MIT) kritisiert den Kompromiss der Koalitionsrunde zum Entgeltgleichheitsgesetz. Der MIT-Bundesvorsitzende Carsten Linnemann hält das Gesetz für „Pseudopolitik, die nur so tut, als wenn sie ein Problem löst, aber in Wahrheit den Betroffenen gar nicht hilft“. Das eigentliche Problem bleibe auf der Strecke.

Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen gebe es zwar, aber nur, weil Frauen vermehrt in geringer entlohnten Branchen und auf niedrigeren Hierarchieebenen oder in Teilzeit arbeiteten. Genau dieses Problem gehe die Politik aber mit dem Gesetz gar nicht an, so MIT-Chef Linnemann, „das ist ein gesellschaftliches Problem, um das sich Politik kümmern muss. Aber das vorgeschlagene Gesetz ändert an diesem Missstand rein gar nichts.“

Auch die MIT-Sprecherin für Arbeitsmarktpolitik, die CDU-Bundestagsabgeordnete Jana Schimke, kritisiert das Gesetz: „Es spricht für ein fatales Unternehmerbild, wenn die Regierung den Arbeitgebern systematische Lohndiskriminierung vorwirft. In keiner Studie konnte nachgewiesen werden, dass es bei exakt gleicher Stundenzahl, Aufgabenbeschreibung, Verantwortung, gleicher Ausbildung und Berufserfahrung eine Lohndiskriminierung gibt. Deshalb greift das Gesetz ins Leere und schafft nur zusätzliche überbordende Bürokratie für Unternehmen.“ Die verschiedenen Untersuchungen zu Lohnunterschieden bei gleichwertiger Arbeit zeigen Differenzen zwischen zwei und maximal sieben Prozent. Dies lasse sich nicht durch aktive Diskriminierung erklären, so Schimke.

Die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung von CDU und CSU (MIT) ist mit mehr als 25.000 Mitgliedern der stärkste und einflussreichste parteipolitische Wirtschaftsverband in Deutschland. Die MIT setzt sich für die Soziale Marktwirtschaft und für mehr Unternehmergeist in der Politik ein.