MIT Nordwestpfalz: Gänsebratenessen und Diskussion zum Thema Zukunft des Einzelhandels, Zukunft der Innenstädte

Datum des Artikels 24.11.2022
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Der Einzelhandel hat während der Pandemie starke Umsatzeinbrüche erlitten. Online-Handel, aber auch das Fernbleiben von Kunden aus den Innenstädten führten zur Krise. Die MIT Nordwestpfalz hatte zur Diskussion mit Einzelhändlern geladen und fordert die Unterstützung des Wandels im Einzelhandel.

Das traditionelle Gänsebratenessen der Mittelstandsunion Nordwestpfalz stand in diesem Jahr unter dem Motto „Zukunft des Einzelhandels, Zukunft der Innenstädte“.
Nach 2 Jahren Pandemie-Pause konnte die Veranstaltung wieder stattfinden und es konnten über 60 Gäste auf dem Bremerhof in Kaiserslautern begrüßt werden.
„Krisensituationen, so Dr. Dirk Hüttenberger, Vorsitzender der Mittelstandsunion Nordwestpfalz, sind es oft, die vorhandene Problemchen zu Problemen machen und sie eskalieren lassen, aber sie bieten auch die Chance, Dinge zu verbessern“.
Und ja, während der Pandemie haben viele Menschen den Internethandel entdeckt und die, die ihn schon seit Jahren nutzen, haben das Angebot ausgiebig genutzt.
Nun stellt sich, vielleicht etwas früher als gedacht, die Frage: Wohin geht es mit dem Einzelhandel, wie sehen die Innenstädte in ein paar Jahren aus?
Die schlimmsten Prognosen des Instituts für Handelsforschung lauten: „Es werden Innenstädte sterben. Besonders in strukturschwachen Regionen, […], wird es darum gehen, Innenstädte zurückzubauen (Boris Hedde 2021).
Zur Klärung dieser Frage waren neben zahlreichen Einzelhändlern aus Kaiserslautern und Umgebung auch Herr Dr. Thomas Scherer, Hauptgeschäftsführer des Einzelhandelsverbandes Rheinland-Pfalz sowie Constantin Weidlich, Citymanager der Stadt Kaiserslautern eingeladen.
Von Seiten der Stadtpolitik stand Anja Pfeiffer, Beigeordnete der Stadt Kaiserslautern und Oberbürgermeisterkandidatin der CDU, Rede und Antwort.
Richtig erkannte Dr. Scherer, dass die Entwicklung des Internethandels nicht zurückgedreht werden kann und soll. Die Gesellschaft und die Städte sind im Wandel. Das Einkaufserlebnis muss neu erfunden werden, stellt Dr. Scherer in seinem Statement fest. An der Anziehungskraft einer Stadt muss gearbeitet werden, so Constantin Weidlich, der Sauberkeit und Sicherheit als Grundlagen für die attraktive Innenstadt nannte.
Gerade Kaiserslautern mit einem großen ländlichen Umfeld und vielen Kunden aus genau dieser Umgebung muss es außerdem möglich sein, überhaupt in die Stadt zu kommen – kein Einzelfall, auch in Frankfurt kommen mehr Kunden aus dem Umland und häufig mit dem Auto gefahren.
Für Anja Pfeiffer eine klare Sache: die jüngste Preiserhöhung für das Parken ist keine Maßnahme, die eine Stadt attraktiver macht, zumindest, wenn keine adäquaten Alternativen angeboten werden.
Vielfalt im Angebot, Vielfalt in den Möglichkeiten, Kunden in die Stadt zu bringen, ist angesagt.
Um Kaiserslautern nicht zur „Ghost Town“ werden zu lassen, ist jede Menge Arbeit nötig. „Die Grundlagen für eine bessere Zukunft, engagierte Unternehmer sind vorhanden. Kaiserslautern kann mehr“, so Anja Pfeiffer zum Abschluss, „Politik kann nicht alles, aber die Voraussetzungen und Chancen zur Entfaltung geben“.