Begründung:
Wer gründet, trägt Risiko. Wer gründet, schafft Perspektive. Und wer gründet, investiert nicht nur Kapital, sondern Vertrauen in ein Land, das unternehmerisches Engagement als gesellschaftlichen Gewinn anerkennt. Umso absurder ist es, dass in Deutschland gerade der Weg in die Selbstständigkeit von Anfang an mit Formularbergen, Wartezeiten und Systembrüchen gepflastert ist.
Heute dauert es in der Regel Wochen und Monate, bis ein Unternehmen vollständig registriert, steuerlich erfasst, sozialversicherungspflichtig angemeldet und im Handelsregister eingetragen ist. In dieser Zeit entstehen nicht nur Leerlauf und Unsicherheit, sondern unnötiger wirtschaftlicher Schaden. Denn Kundengespräche, Verträge, Finanzierungen oder erste Aufträge lassen sich ohne sauberen Rechtsrahmen kaum seriös angehen. Der Staat blockiert somit, statt zu ermöglichen.
Besonders Mittelständler, Solo-Selbstständige, Freiberufler und innovative Startups leiden unter diesen Einstiegshürden. Wer weder Rechtsabteilung noch Beraterstab hat, verliert in der Frühphase nicht selten wertvolle Zeit, Geld und Nerven oder gründet gar nicht erst.
Dabei wäre die Lösung längst technisch möglich: Ein zentrales digitales Gründungsportal, das über eine einheitliche Benutzeroberfläche alle relevanten Behördenprozesse zusammenführt, Informationen intelligent verknüpft und mit Register-, Steuer- und Handels- bzw. Handwerkskammer-Systemen automatisiert interagiert. Die Identifikation über eine entsprechende Personenkennziffer, die Einbindung notarieller Vorgänge über die Bundesnotarkammer sowie die Bereitstellung standardisierter Gesellschaftsverträge können dabei die notwendige Rechtssicherheit gewährleisten. International zeigt sich längst: Andere Länder schaffen Unternehmensgründungen in Stunden, nicht in Wochen. Wer Digitalisierung fordert, darf nicht im Analog-Modus verharren. Eine Unternehmensgründung in 24 Stunden ist keine Frage des Könnens, sondern des Wollens. Für eine Volkswirtschaft, die auf Unternehmertum setzt, ist es nicht akzeptabel, dass der Staat ausgerechnet beim Mut zur Selbstständigkeit zum Hemmnis wird. Wir brauchen ein Gründungssystem, das modern, digital und menschlich zugleich ist: klar verständlich, medienbruchfrei, schnell und so konzipiert, dass sich auch ein junger Handwerksmeister, eine kreative Gründerin oder ein engagiertes Familienunternehmen sofort zurechtfindet. Gründungen sollten kein Verwaltungsakt sein, sondern die Saat für künftige Arbeitsplätze, Wertschöpfung und Innovation.
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