Zugang zu seltenen Erden durch deutsches Ingenieurwissen sichern

Datum des Artikels 09.10.2025
Beschluss
  1. Wir fordern Bund, Länder, Wissenschaft und Wirtschaft auf, sehr schnell die wichtigste Voraussetzung für die Versorgung unserer Unternehmen mit seltenen Erden zu schaffen: die Entwicklung einer eigenen europäischen Verfahrenstechnologie für die primäre und sekundäre (Recycling) Herstellung von hochkonzentrierten Metallen.
  2. Wir fordern Bund und Länder auf, eines der großen Hindernisse für die entsprechende Forschung und Entwicklung (F+E) beiseitezuräumen: die zeitraubende, Ressourcen bindende, Initiativen abschreckende Regulatorik. Dazu müssen die Gesetzgeber die Voraussetzungen für Sonderinnovationszonen (Reallabore) zum Zweck der Versorgungsicherheit mit strategischen Mineralien schaffen.
  3. Wir fordern Bund und Länder auf, die bereits vorhandenen Förderinstrumente kurzfristig auch für die Entwicklung von Bergbau- und Recycling-Verfahrenstechnologien für strategische Mineralien zu nutzen.
  4. Wir fordern die Bundesregierung auf, die bestehenden Rohstoff-Partnerschaften mit der Mongolei, Kasachstan und Peru und gegebenenfalls weitere Rohstoff-Kooperationen mit anderen Staaten zu konkretisieren, indem auch konkrete Projekte zur Veredelung, Raffination und zu sonstigen Verfahren vorangebracht werden können.
  5. Besonderes Augenmerk soll auf Verfahren gelegt werden, die die Umwelt (Boden, Wasser, Luft) möglichst wenig belasten und der Gesundheit der Menschen hohe Priorität geben.
  6. Bund und Länder müssen sicherstellen, dass die künftige Verfahrenstechnologie insbesondere auch mittelständischen Unternehmen zugänglich ist, da sie sich – anders als Weltkonzerne – keine aufwendige Lagerhaltung leisten können.

Begründung:

  • China verfügt nicht nur weltweit über die größten Lagerstätten für seltene Erden, sondern hat – noch wichtiger – ein Monopol bei den Technologien der Verarbeitung. Schon heute nutzt die Kommunistische Partei des Landes diese Machtposition aus, um wirksam politischen und wirtschaftlichen Druck auf andere Länder und Unternehmen, auch auf Europa, auszuüben.
  • Die Verfahren sind hochkomplex (bis zu 1.700 Einzelschritte), setzen äußerst giftige und teilweise radioaktive Abfälle frei und benötigen bislang riesige Mengen an Wasser und Energie. Daher haben westliche Länder, auch Deutschland, die Entwicklung entsprechender eigener Technologien über Jahrzehnte vernachlässigt.
  • Die Zeit drängt, da insbesondere außereuropäische Staaten entsprechende F+E-Projekte planen.

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